Das längste NEIN Dortmunds

Aufruf der Dortmunder Grünen

Der Flughafen Dortmund hängt seit Jahren am Tropf der Stadt. Mit rund 400 Millionen Euro haben alle Dortmunder*innen das Unternehmen in den letzten 20 Jahren unterstützt. Und die millionenschweren Subventionen werden – nicht nur als Folge der Corona-Pandemie– in Zukunft weitergehen. Dabei wird mehr und mehr Bürgerinnen und Bürgern bewusst, dass Flugpreise von 28 € z.B. nach Fuerteventura und der massive Ausbau des Billigtourismus einen erheblichen Beitrag zum Klimawandel leisten und auf Kosten nachfolgender Generationen gehen.

Doch die Betreiber des Dortmunder Flughafens halten an der eigenen Wachstumsstrategie fest. Dafür sollen nun die Bodenschwellen in östlicher Richtung abbaut werden, um die Landebahn ohne aufwendiges Planfeststellungsverfahren um 300 Meter zu verlängern. Damit will man vor allem eine Bedingung der Billigfluggesellschaft Wizz-Air erfüllen, die mit dem verlockenden Angebot winkt, noch größere Maschinen in Dortmund zu stationieren. Der Flughafen macht sich damit zu einem großen Teil vom Goodwill einer einzigen Fluggesellschaft abhängig. Dabei interessiert es wenig, dass man sich mit Wizz-Air an ein Unternehmen kettet, das auf die Einhaltung tarifrechtlicher Verantwortung pfeift, wie die Aussage des Vorstandsvorsitzenden József Váradi zeigt: „Gewerkschaften zerstören das Geschäft [...] Wenn die Gewerkschaften versuchen, uns zu erwischen, dann schließen wir einfach die Basis und ziehen weiter. Das ist das Schöne bei einer Airline, die so flexibel ist wie unsere: Wir können einfach unsere Flugzeuge zu einem anderen Flughafen verlegen.“ Aus den Erfahrungen mit Easyjet und Germanwings scheint man keinerlei Lehren gezogen zu haben.

Die Verantwortlichen des Flughafens tragen all diesen Bedenken keine Rechnung. Mit der Brechstange hat man schon eine Verlängerung der Start- und Landezeiten durchgedrückt. Jetzt sollen „Dank“ der Startbahnverlängerung noch größere Maschinen zum Einsatz kommen, deren Landeanflug noch länger angesetzt wird, so dass zukünftig noch mehr Bürgerinnen und Bürger auf Dortmunder und Unneraner Seite unter noch größerem Fluglärm leiden werden.

Zu diesem haushaltspolitischen und verkehrspolitischen Unsinn, zu der Verantwortungslosigkeit gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern – nicht nur gegenüber denen, die in der unmittelbaren Einflugschneise wohnen – sagen wir NEIN.

Der Verlängerung der Startbahn setzen wir deshalb das längste NEEEEEIN Dortmunds entgegen.

Wir laden alle, die die geplante Startbahnverlängerung kritisch sehen, dazu ein
am 16.8.2020, um 13:00 Uhr zum Tower des Flughafens zu kommen und ein großes deutlich gemaltes „E“ (DinA3 oder DinA2 Karton) mitzubringen. Alles andere kommt von uns.
Die Corona-Abstandsgebote werden eingehalten. Ersatz-„E“s gibt’s auch vor Ort.

Wer möchte, kann an der von der Schutzgemeinschaft Fluglärm an diesem Sonntag geplanten Fahrradtour teilnehmen, die rund um den Flughafen führt und um 13:00 Uhr am Tower Station macht, um die Aktion zu unterstützen.

Start ist hier 10:00 am Aplerbecker Markt.

Wir laden alle Verbände und demokratischen Parteien, die sich in dieser Sache engagieren, herzlich ein, an dieser Aktion mitzuwirken. Gerne dürfen deren Vertreter einige Worte an alle Anwesenden richten.